23.03.2021 | Pressemitteilung
Endgültige Zahlen des Geschäftsjahres 2020
Frankfurt/Main, 23. März 2021. Die Amadeus FiRe Gruppe bestätigt die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2020. In 2020 waren auch die Märkte für Personaldienstleistungen und Weiterbildung in Deutschland maßgeblich durch die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie geprägt.
Im Segment Personaldienstleistungen ist mit Beginn des Lockdowns im März die Nachfrage dramatisch eingebrochen. Zur Jahresmitte war der Tiefpunkt erreicht. Anschließend haben sich die Märkte im Verlauf der zweiten Jahreshälfte stetig erholt. Das Vorkrisenniveau konnte jedoch noch nicht wieder erreicht werden. Bei Amadeus FiRe lag das Auftragsvolumen in der Zeitarbeit in der Spitze annähernd 30 Prozent unter Vorjahr. Die Umsätze der Dienstleistung Personalvermittlung brachen im zweiten und dritten Quartal aufgrund gesunkener Anfragen und Schwierigkeiten bei der Durchführung entscheidungsnotwendiger persönlicher Interviews regelrecht ein, lagen dann aber im vierten Quartal nur marginal unter Vorjahr.
Das Segment Weiterbildung hatte mit dem Ausfall von Präsenzveranstaltungen zu kämpfen und mit dem ausbleibenden Firmenkundengeschäft. Die Nachfrage nach öffentlich geförderter Weiterbildung reagiert mit steigender Arbeitslosigkeit antizyklisch und nahm zu. Gegenlaufend gab es einen Verzögerungseffekt: der steigenden Zahl an potenziellen Weiterbildungs-Teilnehmern stand eine pandemiebedingte Überlastung der Behörden und hierdurch eine gehemmte Bearbeitung und Herausgabe von Weiterbildungsgutscheinen gegenüber. Insgesamt erfuhr die Dienstleistung Weiterbildung einen deutlichen Digitalisierungsschub. Die Amadeus FiRe Gruppe hatte hier mit dem bereits zuvor vollständig digitalen Schulungskonzept bei COMCAVE eine hervorragende Ausgangsposition.
Im Geschäftsjahr 2020 konnte die Amadeus FiRe Gruppe einen konsolidierten Umsatz von EUR 280,2 Mio. erzielen (Vorjahr: EUR 233,1 Mio.). Dies entspricht einer Steigerung um 20,2 Prozent. Maßgeblich hierfür sind die nach dem Erwerb der Gesellschaften erstmalig einbezogenen Umsatzerlöse der COMCAVE Holding GmbH und der GFN im Segment Weiterbildung in Höhe von EUR 66,8 Mio. Organisch ging der Umsatz pandemiebedingt um EUR 19,7 Mio. zurück.
Der Rohertrag konnte um 23,6 Prozent von EUR 110,6 Mio. auf EUR 136,7 Mio. gesteigert werden. Maßgeblich hierfür sind die anorganisch hinzugewonnenen Roherträge, organisch ging der Rohertrag pandemiebedingt um 8,8 Prozent zurück. Die Rohertragsmarge ist aufgrund der gestiegenen Bedeutung des strukturell margenstärkeren Segments Weiterbildung und trotz neu enthaltener PPA-Abschreibungen um 1,4 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr auf 48,8 Prozent gestiegen. Die operative Rohertragsmarge ohne PPA-Abschreibungen lag bei 51,1 Prozent.
Die Vertriebs- und Verwaltungskosten stiegen um EUR 33,9 Mio. auf EUR 106,0 Mio., anorganisch beeinflusst betrug die Zunahme EUR 36,1 Mio. Betrachtet man nur die organische Aufwandsentwicklung, konnten die Kosten um EUR 2,2 Mio. gesenkt werden.
Das EBITA ging um 19,9 Prozent auf EUR 31,0 Mio. (Vorjahr: EUR 38,7 Mio.) zurück. Das EBITA wurde durch Effekte aus Kaufpreisallokationen in Höhe von EUR 10,1 Mio. belastet, bei denen es sich um Abschreibungen auf Auftragsbestände, Unternehmensmarken, Technologien, Zertifizierungen und Dozentenpools handelt.
Die für die Amadeus FiRe Gruppe wichtigste Kenngröße, das operative EBITA (vor Abschreibungen aus Kaufpreisallokationen), erreichte einen neuen Höchststand von EUR 41,1 Mio. (Vorjahr: EUR 38,7 Mio.). Dies entspricht einem Wachstum von 6,1 Prozent.
Im Geschäftsjahr 2020 erzielte die Amadeus FiRe Gruppe schlussendlich ein um 25,9 Prozent gesunkenes auf Aktionäre der Amadeus FiRe AG entfallendes Periodenergebnis von EUR 17,8 Mio. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie lag für das Geschäftsjahr 2020 bei EUR 3,29 (Vorjahr: EUR 4,62).
Die Unsicherheiten der wirtschaftlichen Perspektiven sind durch die Coronavirus-Pandemie und den damit verbundenen Auswirkungen weiterhin hoch. Die Wirtschaftsleistung aus dem Jahr 2019 wird im Jahr 2021 voraussichtlich noch nicht wieder erreicht. Zudem wird der verschärfte „Lockdown“ seit Anfang 2021 die wirtschaftlichen Aktivitäten im ersten Quartal 2021 negativ beeinflussen. Die Auswirkungen sind jedoch weitaus weniger gravierend als im zweiten Quartal 2020. Die konjunkturelle Lage wird sich wahrscheinlich in der zweiten Jahreshälfte 2021 verbessern. Angesichts der beginnenden „dritten Welle“ ist die Basis für die folgende Prognose eine vorsichtige Einschätzung des weiteren wirtschaftlichen Erholungsprozesses.
In beiden Geschäftssegmenten wird für alle Dienstleistungen eine deutliche Umsatzsteigerung gegenüber dem Krisenjahr 2020 erwartet. Ziel ist es, die Ergebnisse trotz der sich aktuell wieder verstärkenden pandemiebedingten Unsicherheiten in beiden Segmenten zu steigern. Für 2021 wird ein Wachstum des Gesamtumsatzes inklusive der nun ganzjährig enthaltenen GFN-Umsätze von etwa 20 Prozent erwartet. Das in 2020 erzielte operative EBITA in Höhe von EUR 41,1 Mio. soll um über 15 Prozent übertroffen werden.
Vorstand und Aufsichtsrat wollen wie angekündigt zu einer stetigen Ausschüttungspolitik zurückkehren. In Abwägung der Verpflichtungen aus der Finanzierung, der Eigenkapitalausstattung und der hohen operativen Ertrags- und Liquiditätskraft sollen zunächst 50 Prozent der erzielten Konzernergebnisse pro Aktie an die Aktionäre ausgeschüttet werden.
Auf der Hauptversammlung wird der Vorstand in Übereinstimmung mit dem Aufsichtsrat eine Dividende in Höhe von EUR 1,55 je Aktie vorschlagen. Bei einem Gewinn nach Steuern in Höhe von EUR 17,8 Mio. entspricht dies einer Ausschüttungsquote von exakt 50,0 Prozent.
Der Geschäftsbericht 2020 wird am Donnerstag, dem 25. März 2021, auf der Homepage der Amadeus FiRe AG veröffentlicht.
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Jan Hendrik Wessling
Investor Relations
Franziska Marschall
Investor Relations & Nachhaltigkeit